15.09.2009, Bergsträsser Anzeiger

Und ein Dickhäuter gab der kleinen Marie „Pfötchen“

„Ist der echt?“ Fragte eine Passantin am Tag des offenen Denkmals skeptisch, als sie einen jungen Elefanten entdeckte, der mit seinem Dompteur allerhand Schabernack trieb. Viele Besucher liesen sich von der ledernen Haut, den Stoßzähnen und Bewegungen täuschen, aber nur einen Augenblick lang. Wer dem Tier in die Glasperlenaugen schaute, die von besonders langen Wimpern umgeben waren, entdeckte schnell, dass der Vierbeiner kein echter Dickhäuter war. Dennoch scharten der Zirkusdirektor Vincent (Raimund Enkler) – erkennbar an seinem französischen Akzent – und der Elefant Rudi (Eva Maria und Martin Glasmacher) vor der Galerie am Kloster Lorsch zahlreiche Menschen um sich. Der Dompteur hatte sich mit seinem jungen, mit Bananen beladenen Elefanten einiges aufgeladen.
Beim „Elefant-walk“ zeigte sich der Dickhäuter neugierig, witzig und frech. Er stieß Wassereimer um und tat alles um an den leckeren Inhalt eines Koffers zu kommen. Dem Dompteur trieben die Versuche ein ums andere mal die Schweißtropfen auf die Stirn. Das Tier hinterließ sogar große Elefantenäpfel, in denen der genervte Vincent zu allem Unglück auch noch seine vermisste Haarbürste fand. Dann sollte sich jemand freiwillig melden, dem der Elefant „Pfötchen“ geben würde. Angesichts der Widerborstigkeit des Elefanten bewies die kleine Marie viel Mut.
Den Elefanten zeichnete außer seiner Gelehrigkeit und seinem Übermut noch etwas anderes aus: Er hatte Musik im Blut und liebte den Tanz. Im Rhythmus der Akkordeonmusik drehte sich der Dickhäuter, immer begleitet vom Beifall des Publikums.

 

 

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